Junge Leute aus Kanti Olten verkaufen recycelte Stofftaschen

2021-11-26 03:32:29 By : Mr. Mike M

Sechs Gymnasiasten aus der Region Olten haben mit Unterstützung von «Young Enterprise Switzerland» und der Kantonsschule Olten ihr eigenes Start-up By6 gegründet und produzieren nun Stofftaschen aus ausrangierter Kleidung.

Im laufenden Schuljahr ist es für Schülerinnen und Schüler der Kantonsschule Olten erstmals möglich, mit Unterstützung der Non-Profit-Organisation «Young Enterprise Switzerland» (YES) eine eigene Firma By6 zu gründen. Silvan Wyss und Laura Kissling aus Hägendorf, Sina Muggli, David Büttiker und Rahel Kuchta aus Olten sowie Yannick Baumgartner aus Kappel ließen sich diese Gelegenheit nicht entgehen.

Das englische „By“ steht für die sechs jungen Leute, die Teil des Start-ups sind. Gemeinsam beschlossen sie, an diesem Projekt teilzunehmen, für das sie ein Jahr lang von YES gecoacht wurden. „Nach einem Gespräch mit Luana Schelbert, einer YES-Mitarbeiterin, war für uns klar, dass wir nach einer einfachen Geschäftsidee suchen mussten“, erinnert sich Silvan Wyss, der für die Finanzen des Unternehmens verantwortlich ist. Anfangs standen jedoch unbrauchbare Vorschläge im Raum, wie Marmelade aus der Tube – aufgeben war aber keine Option.

„Als wir das Thema Nachhaltigkeit in den Prozess miteinbezogen haben, kam die Idee auf, Stofftaschen aus ausrangierter Kleidung herzustellen“, erklärt Muggli, der bei By6 für die Administration zuständig ist. Das ist auch so geblieben, weil die Realisierung dieser Taschen viele positive Aspekte vereint.

„Einerseits ist da das Nachhaltigkeitskonzept, andererseits ist es einfach umzusetzen, da die Taschen einfach herzustellen sind“, erklärt Büttiker, der als CEO des Ganzen fungiert. Aber das ist nicht alles. Die sechs Studenten wollten auch den sozialen Aspekt in ihr Unternehmen bringen, weshalb sie Vebo als Produktionsstätte für ihre Stofftaschen in Betracht gezogen haben.

„Wir haben die Prototypen der Taschen selbst gemacht, aber da wir noch viel mehr davon machen wollen, wäre das alleine nicht machbar“, sagt Muggli. Vebo - es bietet Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung - es sei denn, sie haben auch großes Interesse, mit ihnen zu arbeiten, worüber sich die Absolventen des dritten Gymnasiums sehr freuen.

Das Ganze will By6 mit Hilfe der Veranstaltung finanzieren, die am 20. November um 9.30 Uhr an der Kantonsschule Olten stattfindet, bei der das sechsköpfige Team ihr Produkt und ihre Ziele präsentieren wird. «Bei dieser Gelegenheit dürfen wir Partizipationsscheine bis CHF 3'000.- zeichnen», sagt Finanzvorstand Wyss. Die Anleger hätten dann auch Anspruch auf die Dividende, aber kein Mitspracherecht im Unternehmen – damit die Jugendlichen nicht in ihrer Tätigkeit gestört werden.

Aber nicht nur das Einkommen ist in der Selbstständigkeit wichtig, auch die Ausgaben müssen Sie genau im Auge behalten. Auch hier hätten sie mit den Taschen, die sie bisher aus den unterschiedlichsten gespendeten Kleidern hätten herstellen können, eine gute Wahl getroffen, da kaum Kosten anfallen würden. Zudem machen die unterschiedlichen Kleidungsstücke jedes Exemplar zu einem Unikat.

Ein weiterer Grund, warum die 16- bis 18-Jährigen wirklich hart arbeiten, ist ein Wettbewerb, der mit dem Coaching von YES verbunden ist. „Wenn wir alle Punkte beachten und die Etappenziele diszipliniert einhalten, dann erzielen wir hoffentlich einen Highscore“, sagt Büttiker. YES vergibt verschiedene Preise wie den „Best Presentation Award“ oder den „Best Brand Award“.

Helmut Kuppelwieser, Wirtschaftslehrer der Jungunternehmer, stimmte sofort der Idee zu, mit YES zu arbeiten. "Wenn ich sehe, wie die Studierenden in ihre Projekte investieren, freue ich mich sehr." Auch sein Kollege Thomas Kellerhals, der auch Wirtschaftswissenschaften an der Kanti Olten lehrt, ist begeistert. Gemeinsam mit ihm betreut Kuppelwieser insgesamt sechs studentische Projekte, die den Jugendlichen jeweils viel Zeit und Engagement abverlangen.

Der 60-Jährige hält es jedoch für unwahrscheinlich, dass Schulmaterial verpasst wird. Im Gegenteil, er ist überzeugt, dass die Studierenden in jeder Hinsicht von ihren Projekten profitieren. „Auf jeden Fall tun sie sich hervorragend, um ins kalte Wasser geworfen zu werden“, betont die Lehrerin. Darüber freut er sich so sehr, dass er die Projektarbeit als eine Art Vorruhestandsgeschenk bezeichnet.