Kinzigtal Binder & Wöhrle muss Neuigkeiten der Ortenau ausbauen - Offenburger Tageblatt

2021-11-26 03:43:34 By : Ms. Ray Ho

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Klemens Isele, seit drei Jahren Geschäftsführer und Inhaber der Hausacher Firma Binder & Wöhrle, erklärt Mitgliedern des SPD-Bezirksvorstandes Schwarzwald-Baar und den Kinzigtäler Ortsvereinen die Herstellung von Bowdenzügen und die Kunststoffextrusion der Firma Binder & Wöhrle . © Claudia Ramsteiner

Vor einigen Jahren schrieb Binder & Wöhrle, gegründet 1949, noch rote Zahlen. Wie geht es dem Unternehmen jetzt? Um das herauszufinden, begleitete das Offenburger Tageblatt eine Werksbesichtigung, zu der der SPD-Bezirksvorstand Schwarzwald-Baar eingeladen hatte.

Vor drei Jahren übernahm Klemens Isele aus Lahr, zuvor Berater in der Automobilindustrie, das Hausacher Unternehmen Binder & Wöhrle. Vor und während der Wirtschaftskrise schrieb das Bowdenzug- und Kunststoffextrusionsunternehmen rote Zahlen.

Es gebe weder ein Management- noch ein Nachfolgekonzept, Restrukturierungsberichte, Geschäftsanalysen und Fortführungsprognosen gebe es in Hülle und Fülle: Das „gute Team brauchte dringend einen neuen Trainer“. Klemens Isele versteht sich als "Spielertrainer" - und schaffte mit Binder & Wöhrle, um bei der Sprache zu bleiben, den Wiederaufstieg in die Regionalliga: "Mit Spielern, die einen tollen Job gemacht haben!" Der Einkauf wurde optimiert und die Gewinn- (oder Verlust-)Marge jedes einzelnen Artikels unter die Lupe genommen.

Am Mittwochnachmittag führte er gemeinsam mit Produktionsleiter Rainer Schmid SPD-Vorsitzende und Mitglieder des Schwarzwald-Baar-Bezirksvorstandes und von den Kinzigtäler Ortsvereinen durch das Unternehmen und startete im Geschäftsbereich Bowdenzüge – eine Abteilung mit sehr hohem handwerklichen Anteil . „Unsere großen Wettbewerber sind alle seit Jahren in Polen, Ungarn und Rumänien ansässig – das waren alles Unternehmen, die in großem Umfang Jobs ausgelagert haben“, erklärt Isele. Binder & Wöhrle ging einen anderen Weg, den der „verlängerten Werkbank“.

In Justizvollzugsanstalten und Behindertenwerkstätten werden nun vermehrt verschiedene Handarbeiten verrichtet. Isele sieht hier Quersubventionierung mit einem Win-Win-Effekt: "Ohne sie können wir im Bowdenzugbereich am Standort Hausach nicht überleben."

Investitionsstau aufgelöst Kunststoffextrusion entstand aus der Produktion von Bowdenzügen. Da viele Bowdenzugspiralen mit Kunststoff ummantelt werden müssen, hat sich Binder & Wöhrle eingemischt. In der nächsten, bereits sanierten Halle werden kilometerlange Drähte auf Langextrusionsmaschinen mit Kunststoff ummantelt – rund 300 Tonnen Draht pro Jahr. Um allen Kundenanforderungen gerecht zu werden, verarbeitet Binder & Wöhrle rund 100 verschiedene technische Kunststoffe zur Herstellung von Rohren, Schläuchen und neuerdings auch Profilen. „Hier werden wir in zwei Jahren fast den gesamten Maschinenbestand ersetzt haben“, sagt Isele zwischen den Zeilen des großen Investitionsstaus, der das Unternehmen belastete.

Das größte Wachstumspotenzial sieht der Diplom-Ingenieur in der Kunststoffextrusion – gut 50 Prozent des Jahresumsatzes von sechs Millionen Euro werden dort bereits erwirtschaftet. Dass das Unternehmen in die Zukunft blickt, zeigt sich auch an der von null auf zehn Prozent gestiegenen Ausbildungsquote. Mit derzeit 50 Mitarbeitern ermöglicht Binder & Wöhrle fünf Auszubildenden in kaufmännischen und gewerblichen Berufen den Berufseinstieg in einem Unternehmen, das sich derzeit im Aufschwung befindet.

Dies sollte sich auch räumlich bald bemerkbar machen. Die enge Auffahrt erfordert von den Lkw-Fahrern täglich höchste Konzentration. "In den nächsten Wochen werden wir einen Großteil des Nachbargrundstücks kaufen", freut sich Isele, dass dieses Problem bald gelöst ist: "Wir müssen dringend erweitern." Die Verträge sind noch nicht unterschrieben, aber er ist guter Dinge, dass es klappt.

Messeauftritt Das Unternehmen wurde konsolidiert und geht jetzt wieder in die Offensive: Binder & Wöhrle stellt im Oktober erstmals wieder auf der Internationalen Fachmesse für Kunststoffverarbeitung in Friedrichshafen aus.

Klemens Isele hatte keine politischen Wünsche. Solange sie ihn so weiterarbeiten lässt, will er nicht jammern: „Jeder Unternehmer soll glücklich und bereit sein, Steuern zu zahlen. Nur dann ist es möglich, kräftig zu investieren und Zukunft und Arbeitsplätze zu sichern. „Das Motto des „japanisch inspirierten Unternehmers“ lautet „Leben und leben lassen – kämpfen und nicht aufgeben! "