Maschinen- und Anlagenbau trotzt Materialengpässen - vorerst -

2021-12-07 00:54:35 By : Mr. Tom Xu

Der deutsche Maschinenbau wird seine Produktion 2021 trotz Lieferschwierigkeiten steigern, bestätigte der VDMA auf dem diesjährigen Maschinenbaugipfel. Ohne Materialengpässe wäre jedoch ein höheres Wachstum möglich gewesen.

VDMA-Präsident Karl Häusgen beim 12. Deutschen Maschinenbau-Gipfel (Bild: VDMA / Anna McMaster)

„Wie in allen Branchen werden die Lieferschwierigkeiten für einige Vorarbeiten noch lange zu spüren sein. Aber die Auftragsbücher sind noch gut gefüllt. Wir gehen daher davon aus, dass die Umsätze aus diesen Aufträgen mit etwas Verzögerung verbucht werden“, sagte VDMA-Präsident Karl Häusgen in einer Pressekonferenz auf dem 12. German Engineering Summit. „Viele Maschinenbauer werden in diesem Jahr bereits das Umsatzniveau von 2019 erreichen. Für 2021 bestätigen wir unsere Prognose eines realen Produktionswachstums von 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ohne Materialengpässe wäre ein noch höheres Wachstum möglich gewesen Auch die unsichere Situation in den Lieferketten beschäftigt uns zunehmend“, fügte er hinzu. Für 2022 erwarten die VDMA-Volkswirte weiterhin einen weiteren Produktionsanstieg von real 5 %.

Die Konfrontation und das Auseinanderdriften der beiden Wirtschaftsmächte USA und China (Entkopplung) stellen eine immer größere Herausforderung für die exportstarke Industrie dar, die durchschnittlich vier von fünf Maschinen ins Ausland absetzt. Fast die Hälfte der Maschinenbauer bezieht laut einer aktuellen Umfrage des VDMA aus China oder den USA Komponenten, die für die eigene Produktion entscheidend sind. Dies sind vor allem elektronische Komponenten und Teile, aber auch Rohstoffe wie Stahl- und Gussteile sowie diverse andere Vorprodukte. "Hier besteht die Gefahr, bei Handelsstreitigkeiten von China oder den USA unter Druck gesetzt zu werden", sagte Häusgen. "Die Unternehmen wissen daher, dass sie handeln müssen."

Der VDMA, Frankfurt, berichtet, dass die Hersteller von Kunststoff- und Gummimaschinen in Deutschland trotz der außergewöhnlichen Gesamtsituation positiv auf das von Corona geprägte Jahr 2020 zurückblicken können. „Nach einem schwierigen Start, der von großen Herausforderungen bis hin zum Lockdown geprägt war, sind die Auftragseingänge ab Sommer rasant gestiegen“, sagte Ulrich Reifenhäuser, Vorsitzender des Fachverbandes Kunststoff- und Gummimaschinen im VDMA. Dies machte sich besonders in den Bereichen bemerkbar, in denen Hygiene wichtig ist; das heißt vor allem in der Verpackungs- und Medizinindustrie. Lesen Sie hier mehr...

Der Maschinenbau-Vernand listet dazu verschiedene Möglichkeiten auf:

Mehr als zwei Drittel der Unternehmen gaben zudem an, keine unmittelbaren Änderungen ihrer Strategie zu planen. „Mittelständische Unternehmen richten sich erst nach eingehender Analyse strategisch aus“, erklärte der VDMA-Präsident. „Mittelfristig kann es aber entscheidend sein, sich neu zu positionieren. Umso wichtiger ist es, dass Europa nicht nur versucht, die Märkte weltweit offen zu halten, sondern auch weitere internationale Handelsabkommen aushandelt.“

Technisch sieht sich der Maschinen- und Anlagenbau gut gerüstet, um eine Schlüsselrolle im Kampf gegen die Erderwärmung zu spielen. „Von der Erzeugung erneuerbarer Energien über den Aufbau von Verteilnetzen bis hin zur Speicherung von Energie und Recyclingmaterial können wir die notwendigen Systeme liefern“, betont Häusgen. Gleichzeitig braucht der Klimaschutz dringend Veränderungen, die von der Politik umgesetzt werden müssen, um in Europa und darüber hinaus erfolgreich zu sein. „Gerade hierzulande müssen Planungs- und Genehmigungsverfahren drastisch vereinfacht werden, es dürfen künftig nicht mehr fünf Jahre vergehen, bis ein neuer Windpark errichtet werden kann“, forderte Häusgen.

Der Klimawandel hat Nachhaltigkeit auch in Unternehmen in den Fokus gerückt. Dies gilt insbesondere für Maschinen- und Anlagenbauer: 68 Prozent nannten Nachhaltigkeit in einer repräsentativen Umfrage als wesentlichen Bestandteil ihrer Unternehmensstrategie. Lesen Sie hier mehr...

Darüber hinaus bedarf es einer umfassenden CO2-Bepreisung, die Investitionen in Klimaschutztechnologien systematisch fördert und gleichzeitig die Fülle anderer Steuern und Abgaben auf Energie abschafft. „Und nicht zuletzt muss Klimaschutz immer global gedacht und angegangen werden“, betonte der VDMA-Präsident. Ein internationaler Klimaclub großer Industrieländer mit ähnlichen Ambitionen zur Reduzierung von Treibhausgasen – idealerweise auch mit China – könnte der entscheidende Durchbruch zur Erreichung der Pariser Klimaziele sein. "Das Zeitfenster für die Gründung eines solchen Klimaclubs ist nicht so groß, daher sollte beim nächsten UN-Klimagipfel in Glasgow im November eine Einigung erzielt werden", sagte Häusgen.

Mit Blick auf die anstehenden Koalitionsverhandlungen in Berlin lobte der VDMA-Präsident die zügige Erkundung der drei "Ampelparteien". "Eine schnelle Regierungsbildung würde den Unternehmen hoffentlich die Planungssicherheit geben, die sie für die kommenden Jahre brauchen", sagte er. Die Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren sollte jenseits der erneuerbaren Energien zu einer generellen Leitlinie für die künftige Regierung werden. „Denn wir werden keines der wichtigen Klima- oder Digitalisierungsziele erreichen, wenn die bestehenden bürokratischen Hürden bestehen bleiben“, warnte Häusgen. Die Erklärung im Sondierungspapier, Steuererhöhungen zu vermeiden und keine Vermögenssteuer einzuführen, solle auf jeden Fall im Koalitionsvertrag verbleiben, betonte Häusgen. Der VDMA sorgt sich um das Arbeitsmarktkapitel im Sondierungspapier und ein umfangreiches Blanko zum Thema Außenwirtschaft. „Hier setzen wir auf Verbesserungen in den Verhandlungen. Außenwirtschaft braucht politische Macht!“, betonte der VDMA-Präsident.

Für diese und andere Politikfelder hat der VDMA mit Hilfe von „Wunschkapiteln für einen Koalitionsvertrag“ eine Vielzahl konkreter Schritte aufgelistet, die den industriellen Mittelstand stärken und damit zur Sicherung von Millionen Arbeitsplätzen beitragen. Das komplette Dokument mit den „Wunschkapiteln“ des VDMA zur Bundestagswahl stellt der Verband auf seiner Website zur Verfügung.

Platz 10: Erema, Ansfelden, Österreich, hat eine technische Lösung gegen den Geruch von Post-Consumer-Abfall entwickelt: den Refresher. Dadurch werden Gerüche durch migrierte Stoffe, also Rückstände auf den Materialien, eliminiert. (Bildquelle: Erema)

9. Platz: Der Universal-Shredder RSP2000 erweitert THM Recycling Solutions, Eppingen-Mühlbach, verfügt über einen sequentiellen Pusher. Dieser Prozess basiert auf mehreren, unabhängig voneinander arbeitenden Schubeinheiten, die den Abfall kontinuierlich dem Rotor zuführen. (Bildquelle: THM)

8. Platz: Der Seitenfräser G-Max 12 von Wittmann, Nürnberg, eignet sich zum Mahlen weicher bis mittelharter technischer Kunststoffe; speziell für das Inline-Recycling von Angüssen von Maschinen mit Schließkräften bis 90 t. (Bildquelle: Wittmann)

7. Platz: Das C-VAC-Modul von Starlinger, Wien, Österreich, ermöglicht Recycling und Compoundierung in einem Schritt. Neben Additiven können auch Füll- und Verstärkungsstoffe in den erforderlichen Mengen zugesetzt werden. (Bildquelle: Starlinger)

Platz 6: Die Schnellläufer-Rotormühle Pulverisette 14 von Fritsch, Idar-Oberstein, mahlt weiche bis mittelharte, spröde und faserige Proben. Auch das Zerkleinern von schwer zu zerkleinernden oder temperaturempfindlichen Proben und Kunststoffen ist dank der Luftkühlung möglich. (Bildquelle: Fritsch)

Platz 5: Der Einwellenzerkleinerer VAZ 1300 ST von Vecoplan, Bad Marienberg, ermöglicht das energieeffiziente Zerkleinern von verklumpten Kunststoffballen. (Bildquelle: Vecoplan)

4. Platz: Der Granulator ZM1020 von THM Recycling Solutions, Eppingen-Mühlbach, eignet sich zum Zerkleinern von Metall, aber auch für Kabelschrott oder Kunststoffabfälle. Der Rotor der Maschine ist geschmiedet und speziell gewalzt, weshalb er für den anspruchsvollen Dauereinsatz geeignet ist. (Bildquelle: THM)

3. Platz: Die Recyclinganlage besteht aus dem Zerkleinerer Micromat Plus 2000 von Lindner Resource, Großbottwar, und der Recycling-Extrusionslinie Intarema aus Erema, Ansfelden, Österreich. Der Shredder zerkleinert Filamente, Bändchen, Big Bags oder Vliese aus Polyolefinen, damit der Extruder sie verarbeiten kann. (Bildquelle: Lindner)

2. Platz: Die PET-Upcycling-Anlage von NGR, Feldkirchen, Österreich, und Kuhn, Sankt Augustin, besteht aus drei Teilen: einer Shredder-Feeder-Extruder-Kombination, der P:React-Einheit zur Veredelung von PET und einer Plattenanlage zur Herstellung des PET Blätter. Es eignet sich für PET-Plattenhersteller und für Hersteller von Tiefziehteilen. (Bildquelle: NGR)

Platz 1: Die Rotoschneider-Mühlen der Baureihen RS 2400-B, RS 3000-B, RS 3500-B und RS 3800-B von Getecha, Aschaffenburg, sind speziell für die Zerkleinerung von Fehlteilen und Resten ausgelegt. Dabei handelt es sich um Zentralmühlen für Stundendurchsätze von 60 bis 600 kg. (Bildquelle: Getecha)

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