Recycling-Betrug mit Mehrwegflaschen: Beim Auswaschen ist Mikroplastik kostenlos - FOCUS Online

2021-11-26 03:08:31 By : Ms. Alison Cao

Die Plastikflasche gilt als Vorzeigeprodukt der Recyclingbranche – auch in Deutschland. „Bottle to Bottle“ ist ihr Gebot. Doch laut FOCUS Online gelangt Mikroplastik beim Auswaschen von PET-Flaschen in die Umwelt. Forschung zu den unbekannten Gefahren des PET-Recyclings.

Die Verwandlung vom schnelllebigen Umweltchaos zum ökologischen Vorzeigeprodukt dauert etwa sechs Stunden. So viel Zeit brauchen die Sortierlinien und Waschanlagen hinter den Werkstoren der beiden grauen Mehrzweckhallen, um aus einer Einweg-Plastikflasche ein nachhaltiges Recyclingprodukt zu machen.

Der französische Abfallkonzern Veolia betreibt hier im Norden von Rostock eine der größten Abfallentsorgungsanlagen Europas. Jährlich transportieren Lkw rund eine Milliarde PET-Flaschen zum übelriechenden Hof. Die Flaschen werden zunächst nach Farben sortiert, dann von Metallen, Folien und anderen Verunreinigungen befreit und anschließend zu sogenannten PET-Flakes geschreddert. Nachdem die weißen, zwei bis drei Zentimeter kleinen Plastikreste unter Hochdruck und in Natronlauge gereinigt wurden, werden sie von Abfüllbetrieben abgeholt und zu neuen Plastikflaschen verarbeitet.

Die Deutschen haben den Ruf, besonders umweltbewusst zu sein. Seit Jahren geben mehr als die Hälfte der Deutschen in Umfragen an, beim privaten Einkauf auf Nachhaltigkeit zu achten, und fast drei Viertel versuchen im Alltag auf Plastikverpackungen zu verzichten. Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen immer wieder, dass zwischen Anspruch und Wirklichkeit gelegentlich Lücken bestehen: Demnach produzieren die Deutschen pro Kopf jährlich rund 30 Kilo Plastikmüll – insgesamt 5,7 Millionen Tonnen Verpackungen, ein Spitzenplatz in Europa mit Aufwärtstrend.

Mit dabei: rund 500.000 Tonnen Plastikflaschen. Recycling ist das Zauberwort, das helfen soll, eine Brücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit zu schlagen. Wenn Dosen, Verpackungen und Folien aus dem Gelben Sack oder dem Pfandsystem nicht verbrannt, sondern sauber und effizient zu neuen Kunststoffartikeln verarbeitet werden, wird problematischer Abfall zum begehrten Rohstoff.

Auch aus diesem Grund setzt die Getränke- und Recyclingindustrie seit Jahren auf das sogenannte Bottle-to-Bottle-Verfahren. Es verspricht, dass aus jeder ausrangierten Plastikflasche im Handumdrehen eine neue wird. Schon der Begriff suggeriert die Idee des sauberen Recyclings – aus der Plastikkriminalität wird ein nachhaltiger Stoffkreislauf.

Doch es gibt Zweifel am Bild des rückstandsfreien Plastikkreislaufs, das die Industrie mit großen Werbeträgern zu malen versucht. Untersuchungen von FOCUS Online zeigen, dass beim Recycling von PET in heimischen Anlagen jährlich Hunderttausende Kilo ultrafeiner Kunststoffpartikel entstehen, sogenanntes Mikroplastik, oft nur wenige Mikrometer groß. Mikroplastik und Nanoplastik stellen eine weitgehend unbekannte Bedrohung für die Umwelt dar.

In den Waschstraßen von Entsorgungsunternehmen wie Veolia in Rostock reiben die Kunststoffflocken unter hohem Druck aneinander und der dabei entstehende Abrieb gelangt mit dem Prozesswasser in die örtliche Kanalisation. Weil weder die Filter der Recyclinganlagen noch die der Kläranlagen auf feinste Partikel ausgelegt sind, landet das Mikroplastik in Flüssen, auf Feldern und schließlich im Meer. Grenzwerte für Mikroplastik aus Recyclinganlagen gibt es in Deutschland nicht, auch eine Überwachung sucht man vergeblich.

Frank Welle kennt die PET-Recyclingbranche seit Jahren. Seit 30 Jahren forscht er für das Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung (IVV) bei München am Recycling von Kunststoffen. Die Recycler rufen Welle an, wenn sie eine neue Anlage bauen oder Informationen benötigen, ob ihr Material lebensmittelecht ist. „Wir müssen besser werden, wenn es um Mikroplastik geht“, sagt Welle. „Aber wir können den normalen Abrieb nicht vermeiden.“ Zu konkreten Mengen in Tonnen kann der Gutachter jedoch keine konkreten Angaben machen. Nur so viel: Mikroplastik aus dem Flaschenrecycling würde nichts wiegen.

Die Zahlen eines anderen Fraunhofer-Instituts zeigen noch etwas anderes: Ralf Bertling hat zusammen mit seinem Bruder Jürgen Bertling für das Oberhausener Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (UMSICHT) in einer Studie aus dem Jahr 2018 festgestellt, dass satte 330.000 Tonnen Mikroplastik pro Jahr anfallen in die deutsche Natur. Der Löwenanteil, rund 100.000 Tonnen, entfällt auf den Reifenverschleiß, ein Problem, mit dem sich die Automobil- und Reifenindustrie sicherlich auseinandersetzen muss.

Aber auch 8.000 Tonnen aus Kunststoffrecycling sollen es sein. Die Brüder Bertling bezogen sich vor allem auf Abrieb beim Transport und Verwehungen von feinem Plastik bei der Lagerung. Kommt noch eine Tonnage aus dem eigentlichen Recyclingprozess hinzu, "muss die Rechnung sicherlich wieder geöffnet werden", sagt Ralf Bertling.

Eine Studie des „Instituts für Umweltforschung“ (Ifeu), die Ökobilanzen von PET-Flaschen auswertet, kommt auf einen Materialverlust beim Recycling zwischen drei und zehn Prozent, schätzt die „Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung“ (GVM). Ein bis vier Prozent reines PET gehen im Recyclingprozess verloren, unter anderem als Auswaschung, Abrieb und Staub.

Allein diese Einschätzungen zum Auftrag der Branche lassen Zweifel an der Glaubwürdigkeit des „Bottle-to-Bottle“-Prozesses aufkommen, zu dem sich die Abfüller verpflichten. Abgesehen davon, dass nur jede dritte Flasche eine neue Flasche wird. Der Rest landet in der Textil- oder Autoindustrie.

Vor allem: Die Untersuchungen von Ifeu und GVM zeigen nicht, wie hoch der Anteil an Mikroplastik in Tonnen ist, der in die Umwelt gelangt. Der größte Teil des Materialverlustes dürfte im Milligramm-Bereich und darunter liegen – schließlich will die Industrie jedes verlorene Gramm des wertvollen PET auffangen und wieder dem Prozess zuführen. GVM schlüsselt auch nach mehrfacher Nachfrage nicht auf, wie viele Tonnen PET in Form von winzigen Partikeln in welchen Prozessschritten verloren gehen. Vermutlich, weil der Großteil der Branche selbst diesen Verlust nicht genau abschätzen kann oder will.

Dass Mikroplastik aus der Recyclingindustrie in der Waage steht, bestätigt der ehemalige Betriebsleiter des Rostocker Werkes: “, sagt Achim Ebel, der heute die Recycling-Waschanlagen für ein mittelständisches Unternehmen vertreibt, die auch bei Veolia eingesetzt werden.

Ebel schätzt, dass von den rund 500.000 Tonnen PET-Flaschen in Deutschland jährlich bis zu 250 Tonnen Mikroplastik in deutsche Kläranlagen gelangen – das wären fast 30 Kilogramm Mikroplastik, die täglich in die Rostocker Kanalisation gelangen könnten.

Laut Veolia ist dies eine grobe Schätzung, wie der Sprecher der Abfallgruppe auf Anfrage schreibt. Der Konzern gibt keine eigenen Schätzungen oder Beschränkungen ab.

Forscher des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung (AWI) haben 2014 erstmals für zwölf Anlagen nachgewiesen, dass Mikroplastik Kläranlagen überwältigt, in die die Abwässer der Recycler fließen. Nur eine Kläranlage verfügte über eine Endfiltration, in der 97 Prozent des Mikroplastiks gefiltert werden konnten. Die Forscher kamen zu dem Ergebnis: „Kläranlagen können Mikroplastik aus dem Abwasser auf herkömmliche Weise nicht vollständig zurückhalten.“ Auch die Nachrüstung von Kläranlagen mit Endfiltration ist in den letzten Jahren nur langsam vorangekommen.

Der Studienverantwortliche, der Meeresforscher Gunnar Gerdts, sagt: Selbst wenn große Mengen an Mikroplastik zurückgehalten würden, „kommt in großen Kläranlagen eine erhebliche Menge an, die ins Wasser fließt, die sich besonders schädlich auf Lebewesen auswirken könnte.“ in Gewässern, sagte Gerdts.

Für die Bewertung der Mikroplastikproblematik ist das Umweltbundesamt (UBA) zuständig. Dort wird geschätzt, dass die Kläranlagen rund 90 Prozent des Mikroplastiks abscheiden, das dann im Klärschlamm gefunden wird. Dadurch könnten bundesweit noch 25 Tonnen Mikroplastik aus PET-Recyclinganlagen ungefiltert in Flüsse und Meere gelangen. Auf Anfrage von FOCUS Online zur Problematik dieser Tonnage schreibt das UBA:

"Grundsätzlich ist es notwendig, jede Verschmutzung der Umwelt und der Gewässer mit Plastik zu verhindern, weil es über Jahrhunderte nicht abgebaut werden konnte."

Darüber hinaus liegen dem UBA „derzeit keine umfassenden Erkenntnisse zum Vorkommen von Mikroplastik in Abluft und Abwässern der genannten Anlagen vor. Das liegt vor allem am Fehlen harmonisierter Ermittlungsverfahren“, schreibt das Amt auf Anfrage. Daher gibt es derzeit keine Grenzwerte für Mikroplastik in Abwasser und Abluft. Und auch keine vorgeschriebene Filtertechnik. Kurzum: PET-Recyclingunternehmen sind in Bezug auf die Freisetzung von Mikroplastik nicht reguliert.

Diese Tatsache beschäftigt die "Deutsche Umwelthilfe" (DUH) seit mehreren Monaten. „Wir brauchen dringend gesetzlich vorgeschriebene Grenzwerte für den Ausstoß von Mikroplastik aus Recyclinganlagen“, sagt Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft bei der DUH. Auch der Verbleib von Mikroplastik in der Umwelt müsste bei Ökobilanzen berücksichtigt werden.

Bereits Ende 2019 hat die DUH alle großen PET-Recycler und Anlagenbauer angeschrieben und gefragt, wie viel Mikroplastik produziert wird und mit welcher Filtertechnologie abgeschieden wird. Fast niemand antwortete - und als sie es taten, wiesen sie darauf hin, dass kein gesetzlicher Rahmen einzuhalten sei. Wir haben diese Antworten. Auch Veolia in Rostock wurde von der DUH kontaktiert, ohne sich zur Filterung von Mikroplastik zu äußern.

Nach Recherchen von FOCUS Online verfügt das Veolia-System zwar über einen Siebfilter, aber nicht über ein Absetzbecken, in dem sich Mikroplastik absetzen kann, oder über eine Ultrafiltrationsanlage, die feinste Kunststoffe noch besser abscheiden kann. Und laut Recherchen von FOCUS Online verfügt nur eine Anlage in Österreich im gesamten deutschsprachigen Raum über ein solches Absetzbecken und Ultrafiltration.  

Auf Anfrage von FOCUS Online verweist die Pressestelle von Veolia zudem auf die Einhaltung behördlicher Grenzwerte, die noch nicht einmal Mikroplastik beinhalten. Veolia hat die Problematik des Mikroplastiks jedoch offenbar erkannt: Das Entsorgungsunternehmen beteiligt sich „aktiv an laufenden Forschungsprojekten zur Verbesserung der Abwasserqualität in Recyclinganlagen. Neben eigenen, industrienahen Forschungsprojekten kooperieren wir mit lokalen Forschungspartnern“ um verbesserte Reinigungs- und Filtertechnologien praktikabel zu machen", sagte der Veolia-Pressesprecher auf Anfrage. Veolia engagiert sich zudem in der Forschung an Filtersystemen, die künftig mehr Mikroplastik aus Industrieabwässern abtrennen können.

Veolias Problem: Der Einsatz noch feinerer Filter im industriellen Maßstab scheitert an der „ungenügenden Durchsatzleistung“. Das bedeutet: Je feiner der Filter, desto langsamer das Prozesswasser, desto komplexer der Prozess. PET-Recycling ist bei optimaler Nutzung ein sinnvolles Instrument, um Kunststoff im Stoffkreislauf zu halten.

Zu den PET-Recyclern in Deutschland gehört neben Veolia und einigen kleinen Betreibern auch der Handelsriese „Lidl“. Insgesamt werden in den eigenen Supermärkten jährlich rund drei Milliarden Plastikflaschen an rund 6.000 Pfandautomaten verarbeitet. „Schwarz-Produktion“ äußert sich nicht zu Mikroplastik im Recyclingprozess – sie recycelt PET-Flaschen für „Lidl“ und „Kaufland“ und ist Teil des Konzerns.

Die PET-Recyclingbranche ist im Fachverband Kunststoffrecycling (BVSE) organisiert. Auch dort sind Mikroplastikemissionen mittlerweile ein Thema. Eine Einschätzung zögert Geschäftsführer Thomas Probst, aber nur so viel: Man müsste das Thema Wasser im Recycling von Grund auf angehen und Hunderttausende Euro in Filter investieren.

Auch Matthias Barjenbruch von der Technischen Universität Berlin kennt das Werk Veolia und die Kläranlage in Rostock gut. Vor mehr als 15 Jahren forderten ihn die Rostocker Behörden als Professor für Gewässerschutz und kommunales Abwasser auf, zu prüfen, ob das Wasser in die Kanalisation der damals gerade im Bau befindlichen Veolia-Anlage eingeleitet werden kann. „Für die Kläranlage in Rostock hatten wir eine Mehrbelastung berechnet, die 40.000 Einwohnern entsprach.“ Das Ergebnis damals: Die Kapazität der Anlage in Rostock reichte aus, um das Abwasser des PET-Recyclers zu reinigen.

Nur: Laut Barjenbruch dachte damals niemand daran, wie viel Mikroplastik aus der Recyclinganlage in die Kläranlage gelangte. Er sagt: „Heute bringen wir viel Mikroplastik in die Kläranlage. Aber wir sind noch nicht so weit, wie wir sein sollten. „Barjenbruch schätzt, dass trotz Klärbecken noch 0,1 Milligramm Mikroplastik pro Liter ungefiltert das System verlassen und ins Flusswasser gelangen. Das seien aber nur Schätzungen, betont Barjenbruch. Nach seiner Annahme und dem Durchlauf der Kläranlage wären das 4,4 Kilo Mikroplastik pro Tag, die in die Warnow, den Hausfluss, fließen.

Die Kläranlage „Nordwasser“ in Rostock schreibt auf Anfrage: „Es gibt keine gesetzliche Regelung – zum Beispiel in der bundesweiten Abwasserverordnung – zu Grenzwerten oder Mess-, Analyse- und Reinigungsverfahren in Bezug auf Mikroplastik, auf der Grundlage von denen wir handeln könnten oder sollten müssten. "

Wie viele Tonnen Mikroplastik nun aus der Veolia-Anlage in Form von Mikro-PET in die Kläranlage Nordwasser fließen, lässt sich nur schätzen. Schließlich können Forscher wie Matthias Barjenbruch die Arten von Mikroplastik in Kläranlagen noch nicht zuverlässig bestimmen. Auch im laufenden Betrieb der Recyclinganlage müssen kontinuierlich Messungen durchgeführt werden.

Nach bisherigen Untersuchungen der TU Berlin und Schätzungen des UBA lagert sich ein Großteil des Mikroplastiks aus der Veolia-Anlage im Klärschlamm nördlicher Gewässer ab. Was passiert dort mit diesem Klärschlamm? Damit haben wir auch die Kläranlage in Rostock konfrontiert. Nordwasser-Pressesprecherin Bettina Kalnins schreibt auf Anfrage: "Seit diesem Jahr wird ein Großteil des Klärschlamms landwirtschaftlich genutzt."

Die kommunale Kläranlage hatte die Entsorgung von knapp 20.000 Tonnen Klärschlamm ausgeschrieben, nun sammelt „Remondis Material Flow Management“ – ein Unternehmen der Abfallgruppe Remondis – den Klärschlamm in der Kläranlage, lagert ihn und verwendet ihn unter anderem um die Felder der Bauern zu düngen.

Auf Anfrage von FOCUS Online äußert sich Remondis nicht dazu, welchen Landwirten das Abfallunternehmen wie viel Klärschlamm an welche Landwirte abgibt, sondern verweist auf die Nordwasser-Pressestelle.

Umweltingenieure und Toxikologen sind sich der Gefahren von Mikroplastik in der Umwelt bewusst. Die Erforschung dieser Einschätzung, wie groß die Gefahr von Mikroplastik für Boden und Wasser ist, steht noch am Anfang. Professor Matthias Rillig von der Freien Universität Berlin untersucht die Auswirkungen von Mikroplastik auf den Boden. Rillig fasst seine Forschung ganz offen zusammen: "Es ist ein Eingriff in den Lauf der Lebewesen im Boden." Mit unvorhersehbaren Folgen.

Auch Professor Andreas Fath von der Hochschule Furtwangen forscht seit Jahren an Mikroplastik. Er sagt: "Wir vergiften uns indirekt." Soweit er weiß, landet das Mikroplastik, das mit Klärschlamm auf Feldern verteilt wird, durch Regenfälle in ungeklärten Flüssen und Meeren. „Mikroplastik sind neuartige Schwebstoffe im Wasser, die Schadstoffe aufnehmen und dann von Meereslebewesen aufgenommen werden.“

Zu diesem Ergebnis kommen auch andere deutsche Forscher, die davon ausgehen, dass Mikroplastik in der Nahrungskette eine Gefahr für Mensch und Natur darstellt. Und die Auswirkungen der 25 Tonnen Mikroplastik auf Binnengewässer schätzt das UBA wie folgt: "Organismen könnten verhungern, wenn sie Mikroplastik nur zu essen bekommen oder nicht ausscheiden können." Beispiele dafür liegen der Behörde jedoch nicht vor. Dennoch ist es wahrscheinlich keine gute Nachricht für alle Meeresfrüchte-Fans.

Matthias Barjenbruch empfiehlt, alle Kläranlagen in Deutschland in eine weitere Reinigungsstufe umzuziehen, um mehr Mikroplastik abzutrennen. „Von 9100 Kläranlagen verfügen nur 350 über diese Art der Endfiltration“, sagt er. Auch das Bundesforschungsministerium (BMBF) hat die Notwendigkeit erkannt. Mit "Simcondrill" fördert das BMBF die Forschung an einem Zyklonfilter, der Mikroplastik mit einem Laser entfernt. Noch gibt es in Deutschland keine Recycling- oder Kläranlage, die den Zyklonfilter verwendet. Bis dahin bleibt den Kunden im Supermarkt nur noch eines: Greifen Sie zur Glasflasche statt zu vermeintlich ökologischen Verwandlungskünstlern aus Plastik.

Dieser Bericht entstand mit Unterstützung des „Verein Recherche und Reportage eV“, initiiert und finanziert von der Brost-Stiftung.

Vielen Dank! Ihr Kommentar wurde gesendet.

Im Interesse unserer Nutzer behalten wir uns vor, jeden Beitrag vor der Veröffentlichung zu prüfen. Als registrierter Nutzer werden Sie automatisch per E-Mail benachrichtigt, wenn Ihr Kommentar freigeschaltet wurde.

30 Kilo Plastikmüll jährlich. Die deutschen Staatsbürger produzieren nichts. Wenn etwas produziert wird, dann von der Lebensmittelindustrie. Und die Deutschen können nur kaufen, was angeboten wird. Und das ist Plastik. Die Gelben Säcke gibt es seit 1991. Zuerst wurde ein Gelber Sack abgeholt. Heute ist es 4-5. Die runden 50-Liter-Stahlblecheimer in den 60er Jahren waren für 5 Personen mehr als ausreichend. Heute sind es 3-4 große Tonnen. Eine profitable Branche will es so. Die Lobbyisten laufen im Bundestag flach, um Einfluss auf die Gesetze zu nehmen. Heute wird eine Orgie aus Verpackungsmüll gefeiert. Politiker könnten es verbieten, dann würde man es nicht mehr kaufen. Aber sie will es gar nicht. Es ist besser, die gelben Säcke nach Fernost zu verschiffen. Aus dem Auge, aus dem Sinn.

Montag, 12. Juli 2021 | 14:57 | Frank Hülsken | 2 Antworten

Ich mache mir mehr Sorgen über das Makroplastik, das in vielen Ländern im Meer oder in Flüssen blockiert wird. Umweltschutz funktioniert nur global. Es ist 0,001 Prozent sinnvoll, wenn wir uns in Deutschland alleine anstrengen. Nicht mehr, es wäre toll, wenn sich die Umweltschützer um die wahren Sünder kümmern und den Deutschen nicht das Leben schwer machen

einen Dokumentarfilm gesehen, Deutschland: Meister in der Müllproduktion. Deutschland war das erste Industrieland, das die alte Idee des Recyclings auf den Konsummüll übertrug, wurde aber zu einem massiven Abfallproduzenten. Deutschland hat ein Müllproblem und ist Spitzenreiter in Europa. Es ist noch nicht lange her, da haben wir der Welt erklärt, wie Mülltrennung funktioniert, leider nicht in unserem eigenen Land

in unserer heutigen Struktur des Lebensmittelmarktes, der Industrie und der Landwirtschaft. Daran würde sich nur etwas ändern, wenn alle Vorprodukte, also die Polymerisation von Erdöl, verboten würden. Die gesamte Selbstbedienung in Supermärkten funktioniert nur mit Plastikverpackungen. Die Getränkeindustrie sagt uns, dass Plastikflaschen umweltfreundlich sind, weil Glas schwer ist und deren Hin- und Hertransport höhere Emissionen verursacht. Alle Plastikdünger und sogar Kompost werden in Plastiktüten geliefert. Wer über Südeuropa fliegt, sieht riesige weiße Flächen. Das ist der Kunststoff von Gewächshäusern. Palettenware wird zur Transportsicherung in Kunststoff verpackt. Das Problem durch das Verbot von Einweggeschirr und Strohhalmen zu lösen, ist eine lächerliche Selbsttäuschung.

Sonntag, 07.11.2021 | 12:44 | Peter Lange | 1 Antwort

rückstandslos recycelt. Und wer daran glaubt, ist E-Auto jünger. Wenn es mit einfachen Plastikflaschen nur bedingt funktioniert, was ist dann mit einem sehr komplexen Aufbau wie der Autobatterie?

Ausgediente Akkus aus den hochgelobten E-Autos, keiner weiß wohin? Vor Jahrzehnten wurde zum Beispiel in Atomkraft investiert, Kraftwerke gebaut, was mit dem Müll zu tun ist, ist noch nicht geklärt, und so geht es mit den riesigen Battarien weiter, wohin mit dem Schrott? Recycling garantiert nicht, dass es dann der nächsten Generation überlassen wird!

Sonntag, 07.11.2021 | 10:39 | Cornelia Oles | 1 Antwort

klar, diese umweltpolitik ist reine geschäftspolitik, neue filter, hohe kosten, langsamere produktion, die menschen werden heutzutage sehr alt, wer kann beweisen, dass mikroplastik für den menschen schädlich ist? Die Grünen wollen eine Ökodiktatur, die anderen wollen Geschäfte machen, nichts anderes ist das Ziel.

Seien Sie nicht grün, wenn Sie wissen, dass Mikroplastik für Mensch und Tier schädlich ist. So viel Wissen sollte man eigentlich haben. Und das hat mit Ökodiktatur überhaupt nichts zu tun, das ist etwas ganz anderes, sollte man eigentlich wissen.

Es ist sehr wichtig, unseren Plastikmüll vollständig zu entsorgen. Dennoch ist die Angst vor Mikroplastik übertrieben. Sie schreiben "... stellt eine weitgehend noch unbekannte Gefahr dar". Hier wäre ein Konjunktiv angebracht. Denn: Trotz intensiver Forschung, zB an der Universität Tübingen, kann die Schädlichkeit für Organismen nicht nachgewiesen werden. Lebewesen können damit vermutlich genauso umgehen wie mit anderen, kleinsten, körperfremden Partikeln, zB Sand oder Pollen.

Samstag, 10. Juli 2021 | 11:20 | Alfons Weiler | 1 Antwort

Sie könnten sie nach Gebrauch verbrennen, genau wie Erdöl. Sie dürfen nur keine Kunststoffe wie PVC verwenden, bei denen Sie Chlor im Abgas haben. Das würde man thermisches Recycling nennen. Wir sammeln den Plastikmüll, sortieren und reinigen diesen Müll und stellen daraus wieder Flaschen her. Klingt gut, aber was sind die Einsparungen bei diesem ganzen Prozess? Wie sieht die CO2-Bilanz aus? Ich gehe davon aus, dass Sie nichts speichern. Je komplizierter ein Prozess ist, desto mehr Ressourcen verbraucht er, das ist Schaufensterdekoration. Wir machen zu viel Politik aus unserem Bauch heraus. Gut gemeint ist nicht gut gemacht.

Produziere Müll, weil der Staat alles zulässt. Warum wurde nicht vereinbart, dass das Verpackungsmaterial für Lebensmittel gleich sein muss? Seit Jahrzehnten verkaufen wir unseren Abfall schmerzlos und zu günstigen Konditionen ins Ausland, für ein sauberes Deutschland. In der Regel findet kein Recycling statt, sondern wird verbrannt. Deutschland eine Schande!

Jede Art von Kunststoffrecycling ist nur Augenwischerei. Es ist eine Gelegenheit für korrupte Politiker und Industrielle, Plastik für Subventionen ins Ausland zu bringen. Kunststoff sollte unmittelbar nach Gebrauch in einer Müllverbrennungsanlage verbrannt werden. Dort verbrennt es so sauber wie Erdgas. Dadurch hat es keine negativen Auswirkungen auf Meere und Natur. Sobald Recycling ins Spiel kommt, leidet die Natur.

Nach Trittin soll das Plastikpfand die Mehrwegquote enorm erhöhen. Seitdem ist die Mehrwegquote gesunken und sinkt weiter. Alles ist nur noch teurer geworden. Ohne Wirkung. Einfach grün.

Freitag, 9. Juli 2021 | 15:55 | Klaus Bäcker | 2 Antworten

Uns Alten wird ständig vorgeworfen, wie sorglos wir mit der Umwelt umgehen würden, das will und kann ich nicht mehr hören. die aktuelle Situation wird hauptsächlich durch die jüngeren Generationen verursacht. Ich bin 72 Jahre alt und kaufe mein Wasser in Glasflaschen und trage sie in den 3. Stock. Wenn die Jungs ihre Partys im Freien feiern, hinterlassen sie einfach ihren Müll und erwarten, dass jemand ihn aufräumt. Hier sollten Sie solche Berichte lesen und als Denkanstöße für den Umgang mit Plastikmüll zur Kenntnis nehmen. Sie könnten auch Maßnahmen zum ordnungsgemäßen Recycling anprangern und etwas dagegen tun. Leider vermisse ich Initiativen, die von jungen Leuten initiiert werden. Das Thema Plastikmüll und der Umgang damit sind für Mensch und Tier lebenswichtig.

Hallo Herr Müller, Sie haben vollkommen recht, es geht nicht um mein Einkaufsverhalten sondern um das vieler junger Leute und den Umgang mit dem entsprechenden Müll. Ihr Argument zum Fliegen ist lobenswert, hat aber nichts mit dem Müllproblem zu tun.

hessnatur Klassischer Bio-Modeshop für ökologische Damen- und Herrenmode, Naturtextilien für Babys und Kinder.

Glore Glore steht für weltweit verantwortungsvolle Mode und bietet hochwertige Produkte, die im Einklang mit Mensch und Natur hergestellt werden.

ThokkThokk Nachhaltige Kleidung für alle und eine gute Alternative zu Fast Fashion. Ökologisch und fair produzierte Kleidung.

1&1 Internet und Telefon kündigen

Vodafone Internet und Telefon kündigen

OBI-Broschüre Blättern Sie online in der OBI-Broschüre!

Lidl-Broschüre Geld sparen ist jetzt einfacher denn je!

Kaufland Prospekt Aktuelle Kaufland Angebote!

ALDI SÜD Prospekt Alle Angebote aus den neuen ALDI SÜD Prospekten!

Marktkaufprospekt Alle Angebote aus den neuen Marktkaufprospekten!

Handytarife Vergleich Finden Sie den besten Tarif

Allnet-Flat Große Auswahl an Anbietern

Datentarife Mit dem Datenflat Vergleich zum günstigsten Tarif

DSL-Vergleich Einfach Vorwahl eingeben und vergleichen

Handys mit Vertrag Die besten Handys und Smartphones mit Vertrag

Fälligkeitsrechner Berechnen Schwangerschaftswoche und Fälligkeitsdatum.

Berechnen Sie die Daten des Mutterschutzrechners sofort und präzise.

Messen Sie die Ringgrößentabelle und den Konverter.