Österreich: Kunststoffrecycling größte Herausforderung

2022-10-01 15:39:06 By : Ms. Fannie Fang

Österreichs Altstoff Recycling Austria (ARA) sieht noch eine Menge Arbeit beim Recycling von Kunststoffverpackungen. „Bei Papier, Glas und Metall haben wir heute schon die Recycling-Ziele von 2030 erreicht – der Bereich mit den größten Herausforderungen sind die Kunststoffverpackungen“, sagte Christoph Scharff, Chef des österreichischen Sammel- und Verwertungssystems. Um die EU-Recyclingziele bis 2025 erreichen zu können, müsse das Recycling von Kunststoffverpackungen in den nächsten drei Jahren verdoppelt werden – von derzeit von 25 auf 50 Prozent. Die Sammlung von Kunststoffverpackungen müsse in den nächsten drei Jahren um 40 Prozent gesteigert werden, so Scharff.

Die ARA setzt dabei auf Convenience – einfache und bequeme Sammelsysteme – und Unterstützung aus der Verhaltensökonomie durch digitale Anreizsetzung. „Damit wollen wir die Sammelmengen vor allem in der Zielgruppe 16 bis 35 Jahre steigern und Littering – Müll im öffentlichen Raum – vermeiden“, erklärt der ARA-Chef.

Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung ist laut ARA mit den Novellen des Abfallwirtschaftsgesetzes (AWG) und der Verpackungsverordnung getan. Es sei „gelungen, die Sammlung von Kunststoffverpackungen in Österreich zu vereinheitlichen“. Ab 2023 wird die haushaltsnahe Sammlung in Österreich zunächst für alle Kunststoffverpackungen und ab 2025 zusätzlich gemeinsam mit Metallverpackungen vereinheitlicht. Zudem werde dann ein Pfand für Plastikflaschen und Getränkedosen eingeführt.

Auch auf Digitalisierung beim Recycling setzt der österreichische Marktführer mit seiner neuen Tochter Digi-Cycle. Korrekte Mülltrennung lasse sich einfach und bequem digital mit einer App erfassen und werde belohnt. Im kommenden Jahr soll ein „Recyclingguide“ für Verbraucher folgen. Dabei geht es mit Blick auf die österreichweite Vereinheitlichung der Sammlung um eine Anleitung für korrektes Mülltrennen. 

Die EU-Plastikabgabe wird von Scharff kritisch gesehen: In der derzeitigen Form diene sie nur dazu, im EU-Haushalt „zwei Drittel der Brexit-Lücke zu schließen“. Sie habe keinen Lenkungseffekt und sollte besser zweckgebunden für mehr Kreislaufwirtschaft verwendet werden.

Im letzten Jahr zeigte sich die Wertstoffsammlung in Österreichs Haushalten in etwa konstant. Insgesamt wurden 1,08 Mio Tonnen Verpackungen und Zeitungen trotz Pandemie getrennt gesammelt. „Das ist genau der Wert wie im Jahr davor“, sagte Scharff. Konkret sammelten die Österreicher rund 616.000 Tonnen Papier, 254.000 Tonnen Altglas, 180.000 Tonnen Leichtverpackungen und 32.000 Tonnen Metall.

In der Pandemie hat sich allerdings die Zusammensetzung beim gesammelten Papier signifikant geändert. Der Anteil der Verpackungen stieg 2021 im Vergleich zu 2018 von 17 auf 28 Prozent. Das zeige die verstärkte Nutzung von Online-Handel bzw. Lieferdiensten und gleichzeitig den Rückgang der Printmedien.

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